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Was ist es, das uns zu dem macht, was wir als „menschlich“ betiteln?
Ist es die Fähigkeit zu lieben, zu fühlen und biologisch intelligenter & fortgeschrittener zu sein, als jede andere bekannte Spezies?
Ist es die Nachweisbarkeit der humanen Intelligenz, dargestellt in einem Spielball-Prinzip von wenigen privilegierten Existenzen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wo es nur natürlich ist, dass man besser als der vorherige Denker ist?
Man sollte damit anfangen, dass die Definition von „menschlich“ alles andere als etwas mit Intelligenz zu tun hat. Auch in dem Wissen, dass man mit Menschlichkeit und damit einer persönlichen Identität definitiv im Leben weiter kommt, als ohne oder einer gespielten Identität.
Das Thema ist „Selbstreflexion“.
Und Selbstreflexion bedeutet so viel wie, sein Handeln zu jedem Zeitpunkt bedacht zu haben und dazu stehen zu können. Darüber hinaus gilt diese Definition, bestimmtes Handeln, zu dem man nicht mehr stehen kann, zu revidieren und sich gegebenenfalls zu korrigieren. So verlangt es die Knigge oder der einfache, gesunde Menschenverstand.
Ich kann mir mit der Person „Haituga“ alles auf die Stirn schreiben und bis zu einem gewissen Grad noch Jahre später hinter bestimmten Aktionen, Ergüssen und Projekten stehen, welche mich zu diesem Zeitpunkt zu so einem Handeln inspiriert haben. Und mit der Person „Haituga“ gebe ich keine multiple Persönlichkeitsstörung zu, sondern viel mehr ein Alias, was ich über die letzten Jahre nutzte, um mich ausleben zu können.
Die Intention dahinter war in erster Linie ein Entrinnen vor der Identität, die ich mit meinem vorherigen Alias verknüpfte, da ich bemerkte, wie unklug und gefährlich es ist, mein Privatleben in solchen Sachen widerzuspiegeln.
Das war, wie ich bemerkte, ein Fehler. Und heute kann ich darüber reden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder eine Selbstfindungsphase hatte und manchmal darüber philosophiert. Wo man Fehler eingesteht und eventuell auch aufgrund so mancher Geschichten hinter sich selbst aufräumt.
Worauf ich hinaus will, ist, dass Selbstreflexion durchaus kohärent zur Persönlichkeit steht, aber nicht zwingend. Manchmal machen es Freunde, Verwandte oder Bekannte auch für euch. Jemanden auf einen Fehler aufmerksam zu machen, ist rücksichtsvoll und es benötigt mindestens eine Interaktion mit besagter Person; für mich bedeutet es aber auch, sich in die Lage hineinversetzt zu haben.
Wo Selbstreflexion anfängt und man selbst bestimmt, wann es wirklich notwendig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Spätestens wenn alle Stricke reißen, würde ich anfangen, den Fehler bei mir zu suchen. Denn wenn ich das nicht tue, kommt das nicht nur ziemlich egoistisch, ich mache mir damit auch seltener Freunde.
Ist das ein Problem der Gesellschaft oder wie sie sich entwickelt?
Vielleicht, wenn auch nur ein kleiner Teil. Sich schuldig zu fühlen für etwas, was man selbst zu verantworten hat, ist selbstverständlich und die Schuld von sich abzuweisen ebenfalls. Wer möchte sich schon gerne mit Negativität und Schuldeingeständnissen befassen? Auf Dauer ist so etwas sicherlich nicht gesund. Nur benötigt es eine ganze Einwirkung nach und von außen, um sich keiner Bedenken verantwortlich zu machen.
Ich bewundere Menschen, die die Courage haben sich Fehler einzugestehen und über ein Urteilsvermögen besitzen, wovon manche Menschen nur träumen könnten. Damit meine ich nicht nur die Fähigkeit, abzuschätzen, wenn man sich wirklich verantwortlich zeigen muss, es aber zur richtigen Zeit und mit den richtigen Angelegenheiten gezielt zu klären, erfordert Mut und Menschenkenntnis.
Und auch wenn es an dieser Stelle angebracht wäre, ein solches Gefühl so manchen „Administratoren“ der Vertreter von Staat bis Ökonomie zu wünschen, obgleich benötigt man Selbstreflexion alleinig nur als Privatperson.
Wer meint, die privatesten Ereignisse einer Person in die Öffentlichkeit zu zerren und das größte Licht darauf zu werfen, erreicht meiner Meinung nach nur das Gegenteil und gelangt dabei selten an Besserung. Sich aus Zwang zu ändern ist nicht möglich. Es braucht Zeit, Selbstfindung, Verständnis, Rückhalt und Ruhe, um sich selbst zu reflektieren.
So ist es oft ein Moment der Ruhe und ein Akt der Erkenntnis, über die eigenen Taten nachzudenken und im besten Fall kommt man mit einem Ergebnis raus, womit man zufrieden ist und man aus dieser Zeit etwas Wertvolles mitnimmt:
Erfahrung.
Letzten Endes muss man sagen, dass das Thema der Selbstreflexion einen persönlichen, allumfassenden Impuls des menschlichen Daseins umfasst. Es geht nicht immer darum sich zu fragen: „Wer bin ich?“, sondern viel mehr sich die Frage zu stellen: „Wer möchte ich sein?“.
Die Antwort auf diese Frage bildet sich durch den Gedankengang der Selbstkritik, Einflüsse von außen und was man sich von anderen wünschen würde.
Selbstreflexion sollte das Ziel haben, dass einem die Freiheit bleibt, sich selbst zu gestalten und die Verantwortung zu übernehmen, wie man auf andere Personen in seinem Umfeld wirkt. Man passt sich aus freien Stücken dem Umfeld an, nicht weil es zwingend notwendig ist. Andersherum verfehlt man den gesunden, menschlichen Verstand und es sind oft diese Situationen, die einen erst in die Not bringen, sein Leben und sich selbst ändern zu müssen.
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