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Achtung! Dies wird einer der wenigen Fälle sein, bei denen ich mich politisch äußern werde. Ich bin kein Politiker, ich bin kein Weltverbesserer, ich bin maximal ein Mitmensch dieser Gesellschaft. Dementsprechend auch Schüler & Arbeitnehmer und ich habe bereits einen Abschluss durch eine schulische Ausbildung.
Wie es nun mal kam, war es eine kaufmännische Ausbildung im Sektor der Wirtschaftsinformatik. Wir müssen hier nun erstmal unterscheiden:
Einerseits gibt es den allgemeinbildenden Sektor und den weiterbildenden Sektor innerhalb des Bildungsapparates. Darüber hinaus bestimmt jedes Bundesland seine Bildungspolitik. Das bringt allerlei Vor- und Nachteile mit sich und bedenkt: Es sind die Vor- und Nachteile, welche mir eingefallen sind und durch Recherche vorliegen.
Aber sammeln wir erstmal ein paar Stichpunkte, ohne sie einzuordnen:
- Die Bildungspolitik ermöglicht tiefgreifende Weiterbildungsoptionen.
- Die Bildung in den verschiedenen Bundesländern wird in den Kultusministerien durch die Lehrerverbände bestimmt und von den zuständigen Landtagen abgenommen.
- Innerhalb der letzten 50 Jahre gab es bundesweit drei Neubildungsreformen (Bildungsform mit Orientierungsstufen, dreigliedriges Bildungsformat & allgemeine integrierte Gesamtschule + Gymnasium).
- Die Bildungsformen sind bundesweit verschieden zu bewerten und anzusehen.
Wo liegen in diesen Punkten die Probleme? Augenscheinlich gibt es erstmal gar keine. Die allgemeine Bildung kann man vielleicht aufgrund der Anfangszeiten für die Schulen bemängeln, aber die eigentlichen Fehler liegen in den „Feinheiten“.
Ich mache nun mein vierzehntes Jahr Schule. Das vierte Jahr Berufsschule und mit dem Wechsel zwischen dem Bestehen des Wirtschaftsassistenten und dem Beginn der Informatiker-Ausbildung habe ich eine Sache schnell bemerkt:
Wie unterschiedlich die Herangehensweisen des Wirtschaftsunterrichts sind.
Auf der Realschule bestand mein Wirtschaftsunterricht vorwiegend aus Praktikumsberichten, auf der Wirtschaftsschule hatte ich einen für mich gefühlten Dauerlauf in Wirtschaft. Absolut schwierige Themen, nicht viele Bezüge zur praktischen Anwendung der Wirtschaft und neue Rechenwege machten mir einen schnellen Einstieg in dieses Thema streitig. Von einer geplanten zweijährigen schulischen Ausbildung musste ich das letzte Jahr wiederholen. Es hat sich gelohnt, aber mit dem Anfang der beruflichen Informatiker-Ausbildung bemerkte ich, dass die Vorgehensweise sehr identisch war und nicht jeder in der Klasse hat bereits eine vorherige Ausbildung oder studierte gar BWL/VWL. Ich verstehe den Lehrstoff zwar inzwischen, aber wie kommt es, dass es keine Vorbereitung in den Mittelschulstufen gibt? Diese Vermutung entnahm ich zumindest der Zustimmung meiner Kritik an dem Schulstoff. Ich bin nicht annähernd so informiert wie es die Lehrerverbände sind und das ist auch nur eine Debatte, die mir widerfahren ist. Das ist auch nichts Gravierendes; aber der deutsche Bildungssektor mutiert zu einer Leistungsgesellschaft, in der man viel Zeit verschwendet, um im späteren Leben einen guten Beruf zu bekommen. Überhaupt die Qualifikationen mich in Zukunft beständig zu sehen, dauern bei mir seit 13 1/2 langen Jahren an und ich sehe so schnell kein Ende für mich. Ob ich in der Zukunft noch studieren werde oder einfach meine Spezifikation in Medien oder Hardwaretechnik mache, werde ich in den nächsten 18 Monaten für mich festhalten können. Von daher hier nun meine Meinung und Mitteilung an alle Geschäftsführenden, aber auch späteren Arbeitnehmer:
Nur weil jemand in eine Hauptschule geht, heißt dies nicht, dass diese Person in z. B. der Informatik oder der Wirtschaft vollkommen aufblühen kann.
Nur weil jemand ein 1,1 Abitur hat, muss es nicht bedeuten, dass diese Person einen Doktortitel mit Leichtigkeit besteht.
Deutschland muss sich von dieser bewertenden Welt durch Wirtschaftssektoren abwenden. Als damaliger Realschüler wurde mir immer wieder „Das Handwerk“ vorgeschlagen, wo ich auch verpflichtend ein Praktikum in drei Berufen ablegen musste. Mal abgesehen von der „Lebensmittelverarbeitung“ als Koch im Handwerk für drei Tage unterwegs zu sein, einfach weil ich gerne für mich koche, hat mich davon nichts interessiert. (Die anderen Bereiche waren Metallbau & Tischler).
Wer es nun noch nicht bemerkt hat: Ich habe im letzten Satz das große „Pro“-Argument, wie auch das große „Contra“-Argument verbaut:
- Ja, solche Methoden können helfen, einen Einblick in Sekundäre Wirtschaftssektoren zu gewähren und auch zu gewinnen, aber
- Warum habe ich in den meisten allgemeinbildenden Schulen keine Anschlussmöglichkeit zu finden, um die Schüler damit zu formen?
Damit meine ich nicht nur landwirtschaftliche oder handwerkliche Berufe, sondern ein Finden des Interesses allgemeingültig festzuhalten und ausbauen zu können. Man könnte sich jahrelange weiterbildende Maßnahmen für kaufmännische Berufe sparen, indem man z. B. Wirtschaft bereits in den Mittelschulstufen praktischer erklärt. Man könnte national direkte Anbindungen zu Betrieben, besonders Start-Ups, fördern, indem man mehr berufsbezogene Interaktionen mit den Schülern durchläuft.
Ich beziehe mich hier auf die Finanzierung von Schulmitteln durch Unternehmen, die man sparen könnte, wenn man mehr Geld in die Bildung steckt. Es anzugehen und sich nach drei Anläufen in den letzten 50 Jahren ein Konzept auszudenken, welches nachhaltig für eine erhaltene, gebildete Gesellschaft ist und es dabei nicht auf den Rücken der Kinder auszutragen, sondern sich für nachkommende Generationen einzusetzen, sollte einer höheren Priorität angehören. Dass manche Generationen in bestimmten Bundesländern nicht gleichauf sind oder waren, merkt man an der lauten Minderheit, welche Bildung, Geschichte und Politik vehement widersprechen. „Sowas kommt von sowas.“ – oder in anderen Worten: Man sollte sich durch Intelligenz und einer guten Bildung profilieren können, damit sie in Zukunft keiner mehr abstreiten muss.
Zum Abschluss:
Sollte sich nun jemand von meinen Worten direkt verletzt fühlen, dann bedenkt bitte: Ich bin ein Mensch, ein Blogger, welcher sich mal mehr, mal weniger des öffentlichen Lebens zuwendet. Politik ist mir in erster Instanz egal, sofern sie mich nicht direkt angreift oder den Lebensinhalt von mir und meinen geliebten Personen abspricht. Ich finde dieses Verhalten oft an den radikaleren Rändern, also bitte ich um einen sachlichen Austausch. Ich bin keine Redaktion, ich bin kein Journalist, ich bin kein Lehrer. Ich bin ein Kind der „Generation Y“, welches sich schlichtweg Sorgen um ein System macht, was Jahrzehnte hinter einer modernen Auffassung verbrachte und nun die volle Breitseite angekommen ist, wovor man genauso viele Jahrzehnte warnte. Diese Geschichte soll sich nicht wiederholen. Wir sind in einer modernen, besser belehrten Ära angekommen und man kann human sein und für eine Gesellschaft als Ganzes mit einem Plan vorsorgen.