Text unter dem Audio aufgrund eines größeren Themas!
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Beginnen wir mit einem wirklich großen Thema, welches eine komplett neue Popkultur des Erwachsenwerdens mit sich brachte. Fangen wir obligatorisch mal mit dem Zeitpunkt an, wo ihr euch alle dafür selber zu entschieden habt, euch im Internet auszutauschen.
Das kann in meinen Augen viel zu früh sein, während man eigentlich noch viel zu jung für einen öffentlichen Zugang zum Internet sein sollte. Vielleicht, wenn auch selten, zum richtigen Zeitpunkt unter Beobachtung oder vielleicht sogar „zu spät“?
Eigentlich, gibt es kein „zu spät“, wenn man über die Kommunikation übers Internet spricht.
Natürlich gibt es Schattenseiten im Internet, aber hier rede ich von den Personen, denen ich blind vertrauen könnte. Mögliche Freunde. Im späteren Verlauf sogar wirkliche Freunde. Und noch später: Personen, die man nie im Leben verlassen möchte.
Damit dieser Text funktioniert, habe ich mich dazu entschlossen, einfach den Text in bestimmten Abschnitten an bestimmte, ja sagen wir mal, „Personen mit verschiedenen Erfahrungsmustern“ zu richten.
Wer noch gar keine Erfahrung hat: Keine Sorge, das ist nicht schlimm.
ABER: Niemand sollte mit der Intention vorangehen, dass Personen, die sich im Internet austauschen von Grund auf schlechte, gar kriminelle Absichten haben.
Im Internet gilt die Regel: Wer diese Gruppe sucht, wird sie auch finden.
Vielleicht sogar leichter und schneller, als einem lieb ist.
Man kann überall, gerade über Voice-Over-IP-Dienste wie Teamspeak, Skype oder Discord, große Community-Gruppen treffen und wenn man nach diesen Menschen sucht, dann wird man auch die Personen treffen, die sich durch dieselben Personen des öffentlichen Lebens, Themen und Hobbies inspirieren lassen.
Stellt es euch so vor: Ihr seid leicht nervös. Ihr habt die Schule gewechselt und kennt fast niemanden. Wichtig hierbei ist das „fast“. Ihr erkennt eine Person von z.B. der Grundschule. Nun steht ihr am Scheideweg: Würdet ihr euch lieber selber auf den Weg machen, um die ganzen neuen Kontakte kennen zu lernen oder lasst ihr euch von eurer Bekanntschaft aus der Kindheit den Freundeskreis und die neue Umgebung vorstellen?
Ich möchte auf eine Antwort hinaus:
Es macht keinen Unterschied.
Ihr werdet euch zu einem sehr hohen Prozentsatz ohnehin einleben. Denn die damalige Bekanntschaft rennt erstmal nicht weg, sondern kann sogar äußerst von Nutzen werden. Der Vorteil wie auch Nachteil bei Community-Gruppen mit VoIP-Diensten: Man kann sich auch wieder ausleben. Natürlich ist es schade, wenn man das Interesse verliert. Aber auf beiden Seiten standen damals immer die Freunde, die man bei den Institutionen hat. Der Unterschied von Kontakte im Internet zu Kontakte über die Schule ist lediglich, dass man sich bei einer Schule vom Wohnort des Vormundes abhängig macht/machen muss.
Um damit keine Zweifel stehen zu lassen: Ich meine dabei natürlich die Pflichtschulformen, keine weiterführende Schule!
Damit stehen ein paar Hintergrunddaten zum Thema „Internetbekanntschaften“ schon mal fest. Vielleicht haben einige nun auch schon etwas Mut gepackt, um sich nicht mit Furcht von diesem Thema distanzieren zu wollen. Und ich mache es nun nicht besser: Ich möchte nun mit den Nachteilen weitermachen.
Knüpft ihr über das Internet Kontakte, steht euch selber frei, wie viel ihr von euch selber preisgeben möchtet. Das 101 zu jedem x-beliebigen Teenie-Chatroom der Generation Y steht immer noch. Daran ändert sich nichts.
Und so schön das auch ist: Es bringt allerlei Vorteile und Nachteile mit sich. In diesem Fall, dass man absolut seine Kontrolle und Übersicht darüber hat, wem man was anvertraut (und auch warum). Dahingehend isoliert man sich selbst natürlich auch ein ganzes Stück weit und man ist gar nicht daran interessiert, im Internet Kontakte näher kennen zu lernen.
Umso mehr man von sich preisgibt, desto wahrscheinlicher ist es hingegen auf Personen zu treffen, die ihr genauso kennenlernt, wie sie euch auch privat behandeln würden. Gleichzeitig sinkt die Sicherheit und es gibt im Internet Menschen, die anvertraute Daten dann auch an weitere Nutzer weitergeben könnten (Konjunktiv, meine Lieben!).
Man kann das Thema Internet als Kommunikationsmittel nicht abschreiben. Noch schlimmer: In eine Schublade stecken und es für „nicht durchsetzbar“ abzustempeln. Wer diese Auffassung vom Thema hat, hat sich meinen Beitrag dazu bis hierhin wahrscheinlich auch nicht durchgelesen/angehört.
Ich hoffe, dass das Thema Furcht in Interessengemeinschaften im Internet nun erstmal abgehakt ist. Weiter geht es mit den Personen, die sich schon seit Jahren in solchen Gemeinschaften (ugs. Communities, Gilden) aufhalten.
Hier beziehe ich mich selber sehr mit ein und erzähle hier einfach mal, was ich in fünf Jahren Internetgemeinschaften erlebt habe. Darunter befinden sich Alltäglichkeiten, Freundschaften, Treffen und auch das Thema Beziehungen schneide ich an.
Seit nun mehr als 5½ Jahren befinde ich mich in, mit über die Zeit wechselnden Communities und mein Alltag sah, gerade anfänglich, so aus:
Ich verabschiedete mich von meiner damals besten Freundin, bin nach Hause gelaufen und habe den Laptop angemacht, um mit ihr zu skypen.
Nebenbei lernte ich durch Klassenkameraden erstmals jemanden Fremdes über das Internet kennen. Einen jungen Technik-Crack namens Joscha und wir alle hatten ein gemeinsames Interesse: Minecraft. Damals noch mit einer Offline-Version, eröffneten wir ein kleines, gemeinsames Netzwerk und steckten neben 32 Schulstunden die Woche noch jeweils 30 weitere Stunden wöchentlich in den kleinen Server. Nebenbei wurde ich noch Admin auf einem weiteren Netzwerk bei Personen, die ich ebenfalls über das vorangegangene Netzwerk kennenlernte (Micha & Patrick). Micha gab die Stelle nach einem größerem Angriff auf das Netzwerk ab und so blieben nur noch Patrick & ich. Ich kooperierte zwischen beiden Netzwerken und wurde auch auf Joschas Server später Teammitglied.
Wie es nun mal so ist, man verliert sich mit der Zeit und verliert auch manchmal das Interesse. Patrick & ich lösten den Server auf und ich distanzierte mich auch nach einiger Zeit von Joscha und lernte über meinen damaligen „Crossover“-Channel auf YouTube mehrere Personen gleichzeitig kennen.
Ich möchte mich hier kurz fassen, da es teilweise einfach persönliche Angelegenheiten betrifft, über die ich im Internet nicht sprechen möchte.
Ich stellte meiner damals besten Freundin auch diese Personen vor und die Bindung, die ich zu ihr hatte, löste sich über kurz oder lang auf.
Ich verlor sie und sah mich gezwungen, den Kontakt auch privat abzubrechen.
Nun muss man bedenken: Das alles passierte in einer Zeitspanne von nicht mal 2 Jahren. Auch wenn ich heutzutage wieder mit ihr spreche, auch sowas vergisst man nicht.
Wenn du wen liebst, dann mach‘ dir besser klar, was du sagst.
Denn es ist erst vorbei, wenn du keine Glaubwürdigkeit mehr hast.
Andere Internetfreunde bauten mich wieder auf, ich kam erstmals in ein größeres Serverteam und übernahm über 8 Monate auch die Leitung der Teammitglieder für den zuständigen Server. Leider verlor das Netzwerk stark an Reiz und ich somit die Motivation, meine Arbeit nach knapp 2 Jahren weiter zu investieren. Es ist schon ein ziemlicher Knick in der Leistungskurve, wenn man vorher was für 5000 Menschen gemacht hat und später nur noch für 30.
Trotzdem waren mir dabei immer die Personen, mit denen ich zutun hatte, wichtig und ich halte, so gut es geht, den Kontakt noch aufrecht. Zwischenzeitlich wurde ich noch Teammitglied bei GeniusDEU & ModTeamEU, wo ich noch bis heute tätig bin. (Achtung, dieser Absatz war gerade stark zusammengefasst! Um genau zu sein, habe ich hier gerade die 2 weiteren Jahre nach dem Kontaktabbruch und den Offline-Netzwerken beschrieben.)
Wir sind nun also im Spätsommer 2015 und seien wir ehrlich: Seitdem hatte ich noch nie so viel Spaß, wie bei irgendeiner moderativen Angelegenheit, denn ich wurde Mitglied bei einer Community, die sicherlich einige kennen. Das Serverteam und die Community rund um Tim/HerrBergmann ist einfach großartig und vielseitig. Darüber hinaus habe ich noch nie so viele talentierte oder nachdenkliche Leute auf (ugs.) einem Haufen erlebt.
Auch wenn es hier auch schon öfters drunter und drüber ging: Bisher fühle ich mich in der Community sowie auch im Serverteam sehr wohl.
(Bei ModTeamEU & genius.com natürlich auch, ansonsten würde ich nicht nach wie vor Teil davon sein. Meine Inaktivität auf allen drei Seiten tut mir allerdings wirklich weh.)
Das also von meiner Seite, meine Erfahrung, meine Reputation.
Wenn ich meine Geschichte zusammenfasse, muss ich mir nicht nur eine ungeheure Zeitspanne zuschreiben, die ich im Internet schon verbrachte, aber gerade die Vorfälle (alle guten & alle schlechten Vorfälle) haben mich nachdenklicher gemacht.
Ich habe damals nie wirklich auf meine Präsenz geachtet und einfach unüberlegt Kommentare geschrieben.
Und alle, die eine konservative Meinung gegenüber das Verbringen der Zeit im Internet haben: Nein, meine Noten wären ohne nicht besser, sie wurden dadurch gebessert.
Ich habe bei allen Netzwerken/Treffpunkten/Communities Personen kennengelernt, Fernbeziehungen miterlebt und mit mir selber ausgemacht, nie eine führen zu können. Ich hätte dabei einfach zu viele Sorgen und man muss sich darüber hinaus immer einen Gedanken machen: Bis man die Person, die man über das Internet lieben gelernt hat, nicht wirklich getroffen hat, kann ich von mir aus schlecht eine Beziehung ausmachen können.
Es ist meine Ansicht, bitte verurteilt mich dafür nicht. An alle, die es schaffen: Meinen größten Respekt!
Ich habe Freundschaften, wie auch absolute Feindschaften gemacht.
Etliche tausende Leute kommen und gehen sehen und ja, ich mag das und ich denke, sehr vielen da draußen an den Bildschirmen wird es nicht anders gehen.
Auch wenn man oft nicht weiß, was auf einen zukommt oder was man sein möchte:
Es ist immer wieder ein wissenswertes Erlebnis.
Danke.