Letzte Woche war ich auf einem der größten Gaming-Events, das Europa zu bieten hat und obendrein in einer der urbansten Städte Deutschlands: Köln.
Anlass war nicht nur die Gamescom, sondern auch die Erfahrung, dass eine ganze Menge Kontakte aus dem Internet dieses Event als Anlass nutzen würde, um sich mal zu treffen. Das war auch meine Intention und ich wurde sehr positiv überrascht.
Die Messe war toll und leiser als gedacht, die Stadt laut und trotzdem irgendwie in Gedanken verloren. Das erklärte vielleicht die innere Unruhe, aber möglicherweise auch eine Großdemo, ein chinesisches Freiheitsfest, die Messe, die Videodays und generell viel zu viele Menschen auf einem Platz.
Zum Thema „Videodays“ hat das IT-Magazin heise.de schon alles gesagt:
Bis auf zwei Jungs mit „Creator“-Ausweisen, welche rund vier Stunden am Dom gefilmt haben, war es mir auch zu egal zu fragen, wer sie denn seien und das schien ihrem Andrang nach, anderen auch sehr ähnlich gegangen zu sein. Es erinnert doch sehr an die NICK Kids Choice Awards, wo man Jahr für Jahr merkt, dass man älter wird. YouTube oder allgemein die Webvideobranche ist dabei noch sehr viel schnelllebiger und wer sich alles Creator nennen darf, darf ich (zum Glück für so manche) nicht entscheiden.
Die Messe war unfassbar toll. So viele nette Personen, Entwickler, Moderatoren und Publisher, verschiedene Serverteams, Community-Treffen, das Mod4You-Team war anwesend, kurzum: Ich habe mich mit vielen Leuten, mit denen ich im Laufe der Jahre gearbeitet habe, endlich mal treffen und austauschen können.
Es gab Geschenke, hunderte Umarmungen und gefühlt tausend Personen, mit denen man sich gut unterhalten konnte. Das Team von PlayStation VR hat mich noch mit Werbegeschenken eingedeckt, ein paar schöne Trailer gab es seitens Square Enix, Ubisoft und Nintendo. Sony mit einer riesigen Bühne, gar eigener Halle vertreten mit Public Viewing, eine große MMO-Halle mit allen bekannten Vertretern des Genres. Was mir aber persönlich gefehlt hat, war die Interaktivität. Alles wirkte etwas „Klötzchen“-mäßig. Jeder Publisher/jedes Spiel hatte seine eigene Box, wo man sich anstellen konnte und manchmal, aber auch nur da, mit Informationen versorgt wurde.
Ich habe mir die Messe durchaus anders vorgestellt. Und Samstagnachmittag war es durchaus erträglich, trotz vieler Menschen, nur habe ich mir auch andere Menschenmassen vorgestellt. (Oder ich weiß nicht, wie ich mir ~100.000 Personen vorstellen soll.)
Die Zeit, einfach auf der Domtreppe zu sitzen und immer wieder bekannte Personen zu treffen, war einzigartig. Und mir war zwar bewusst, dass man ein paar Dutzend Leute sehen wird, aber dass die Zahl in die Hundert geht, hätte ich nicht erwartet. Man kann sagen, ich stand für das Wochenende ziemlich unter Strom. Aber definitiv nichts negatives. Dafür war ich zu zufrieden.
Wichtig, wenn ihr auf so ein Event geht:
Erhofft euch so wenig wie möglich. Für jedes Jahr.
Denn ein Erlebnis kann man immer schwer toppen, wenn man die Messlatte immer höher und höher setzt. Schätzt die Zeit, schätzt die Personen um euch drum, letzten Endes sieht man sich vielleicht nicht so oft oder sobald nicht mehr wieder. Und jede Person gibt ihr Übriges dazu. Ich bedanke mich bei allen, die mir dieses Erlebnis so möglich gemacht haben. Bei jeder Person, die da war und mit der man mal gequatscht hat. Bei Janina für den schönen Kaffee, Geschenken und der Stadttour. Und den ganzen Gruppen, mit denen ich unterwegs war, dass sie mich so herzlich und fast selbstverständlich aufgenommen haben. Diese Zeit war wirklich unvergesslich und ich brauchte bis dato die ganze Woche dafür, um alle Erlebnisse zu verarbeiten. Das Bändchen von der Gamescom merke ich manchmal immer noch.
So long und bis zum nächsten Jahr, euer Lukas.